Glossar

Gegen Infektionen; verhindert die Vermehrung von Mikroorganismen.

Keimfrei; frei von lebenden Organismen.

Kleinste einzellige Mikroorganismen, deren Zellkern nicht von einer Membran umgeben ist (Prokaryonten). Vermehrung durch einfache Zellteilung, Unterteilung in drei Grundformen, Stäbchenbakterien, Kugeln (Kokken) und gekrümmte Stäbchen (Spirillen). Erwünschte Bakterien wie z.B. Darmbakterien dienen zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen, unerwünschte Bakterien wie z. B. Salmonellen sind für den Verderb von Lebensmitteln oder Infektionskrankheiten verantwortlich.

Wachstum und Vermehrung von Bakterien hemmend/aufhaltend, ohne sie zu vernichten.

Den Zelltod herbeiführende Schädigung der Bakterienzelle durch ein bakterizides Antiinfektivum (z.B. Antibiotikum) oder ein Desinfektionsmittel.

Aerobe oder fakultativ anaerobe, grampositive, stäbchenförmige Bakterien, die Sporen bilden.

Wirkstoffe oder Zubereitungen zur Abschreckung oder Unschädlichmachung von Schadorganismen auf chemischem oder biologischem Weg. Arzneimittel, Kosmetika und Medizinprodukte sind keine Biozide.

Entfernung von durch Mikroorganismen oder andere Stoffe ausgelöste Verunreinigung
von Räumen, Wasser, Lebensmitteln und Personen. Die Anzahl der Mikroorganismen wird dabei auf ein Niveau reduziert, das weder der Gesundheit noch der Qualität z. B. von Lebensmitteln schadet.

Prozess zur Reduktion der Anzahl vermehrungsfähiger Mikroorganismen infolge Abtötung/Inaktivierung unter Angabe eines standardisierten, quantifizierbaren Wirkungsnachweises mit dem Ziel, einen Gegenstand/ Bereich in nicht mehr infektionsgefährdenden Zustand zu versetzen. Ziel der Desinfektion ist die definierte Verminderung der Anzahl pathogener oder fakultativ-pathogener Mikroorganismen.

Chemische Substanzen oder Substanzgemische, die Mikroorganismen auf Oberflächen, in Flüssigkeiten oder Gasen abtöten bzw. inaktivieren.

Desinfektion von unbelebten Oberflächen wie Fussböden, Inventar und Geräten.

Das Wachstum und die Vermehrung von Pilzen hemmend.

Chemischer oder biologischer Wirkstoff der die Pilze oder ihre Sporen abtötet oder ihr Wachstum für die Zeit seiner Wirksamkeit verhindert.

Hazard Analysis and Critical Control Point, Gefährdungsanalyse zur Identifizierung kritischer Punkte zum Schutz der Endverbraucher; durch LMHV (Lebensmittelhygiene-Verordnung) seit 1998 in lebensmittelbeund -verarbeitenden Bereichen vorgeschrieben. Methode zur Qualitätssicherung mit dem Schwerpunkt Hygiene in der Lebensmittelindustrie und im Grossküchenbereich.

Keimreduktion auf den Händen mit Hilfe eines Waschpräparates mit keimabtötenden Eigenschaften, heute ersetzt durch «desinfizierende Händewaschung» bzw. «hygienische Händewaschung».

Weitgehende Reduktion der transienten und residenten Hautflora zur Verhinderung der Übertragung von Infektionserregern von den Händen des Operationsteams in den Wundbereich bei operativen Eingriffen. Dazu sind die Hände 3 – 5 Minuten mit einem Händedesinfektionsmittel systematisch einzureiben.

Gezielte Reduktion der transienten Hautflora zur Verhinderung der Übertragung von Infektionserregern durch die Hände bei der Behandlung und Pflege von Patienten. Dazu sind die Hände 30 Sekunden mit einem Händedesinfektionsmittel nach einem bestimmten System einzureiben.

Gesundheitsförderung des Menschen und seiner Umwelt, Zusammenfassung von vorbeugenden Massnahmen gegen das Entstehen und Verbreiten von Krankheiten.

In einen Zustand des Verlustes einer ursprünglichen Wirkung versetzen. Bezeichnet bei Viren die Wirksamkeit von Desinfektionsverfahren, da Viren nur über Wirtszellen zur Vermehrung in der Lage sind und über keinen eigenen Stoffwechsel verfügen.

Ansteckung. Lokale oder allgemeine Störung des Organismus durch Krankheitserreger, die von aussen in die Organe oder Gewebe eindringen und die Fähigkeit haben, sich zu vermehren.

Kolonienbildende Einheiten (Keimzahl).

Verschmutzung / Verunreinigung von Räumen, Wasser, Lebensmitteln, Gegenständen oder Personen durch Mikroorganismen oder durch radioaktive Stoffe, biologische Gifte oder chemische Stoffe.

z.B. «bakteriostatisch» bedeutet, dass das Wachstum der Bakterien aufgehalten wird. Dagegen bedeutet «bakterizid» das Abtöten von Bakterien.

Mikroorganismen abtötend.

Das Wachstum von Mikroorganismen aufhaltend.

Methicillin-resistente Staphylococcus-aureusStämme. Antibiotika-resistente Mikroorganismen, die entweder von entsprechend kolonisierten oder infizierten Personen in Krankenhäuser eingeschleppt oder dort durch antibiotische Therapie selektioniert werden.

Bei Mikroorganismen unterscheidet man pathogene (krankheitserregende) Arten, wie z.B. Salmonellen, und apathogene Arten, die oftmals sogar sehr nützlich sind wie z. B. Milchsäurebakterien.

Sauerstoffaktive Verbindung der chemischen Formel CH3CO-OOH. Starkes Oxidationsmittel und daher in höheren Konzentrationen leicht entflammbare und explosive Substanz. Verdünnte Lösungen werden gerne als Desinfektionsmittel eingesetzt, da sie einerseits hervorragende mikrobizide Eigenschaften besitzen, andererseits aber als Reaktionsprodukte lediglich Wasser und Essigsäure entstehen. Nachteil: sehr korrosiv

Quartäre Ammoniumverbindung.

Genetisch bestimmte, von kulturbezogenen Bedingungen unabhängige Unempfindlichkeit.

Robert-Koch-Institut, ehemals Bundesgesundheitsamt. Erforscht und dokumentiert übertragbare Krankheiten beim Menschen. 1891 gegründet als Königlich Preußisches Institut für Infektionskrankheiten nach dem Vorbild des Pariser Institut Pasteur. Blieb stets universitätsunabhängig und verband von Anfang an Grundlagenund angewandte Forschung.

Desinfektionsmittel-Liste des RKI (vom Amtsarzt für den Seuchenfall empfohlene Verfahren).

Desinfektionsmassnahme zur schnellen Abtötung bzw. Inaktivierung von Mikroorganismen. Entsprechende Mittel, meist auf Alkoholbasis, sollten nur auf sauberen Flächen angewendet werden.

Die Eigenschaft Sporen (bakterielle und pilzliche) abzutöten.

Eignen sich zur schnellen und sicheren Desinfektion von Flächen und Inventar, wobei beachtet werden muss, dass die zu desinfizierenden Flächen während der Einwirkzeit voll benetzt werden.

Bedeutet «frei von vermehrungsfähigen Organismen und ihren Sporen».

Abtöten oder Inaktivieren aller Mikroorganismen auf Oberflächen, in Flüssigkeiten oder Gasen mit dem Ziel, deren Weiterverbreitung zu verhindern. Sterilisation wird mit Hitze durchgeführt. Man unterscheidet zwischen der Dampfsterilisation, der Heissluftsterilisation und der Gassterilisation. Die Dampfsterilisation ist das Verfahren der Wahl und wird für thermostabile Güter verwendet. Für den Gebrauch im Krankenhausbereich haben sich hierbei Temperaturen von 121 ° C und 134 ° C bewährt. Die Sterilisierzeit variiert je nach der Temperatur und der Art der Verpackung. Die eigentliche Sterilisationsphase setzt sich zusammen aus der Ausgleichszeit, der Abtötungszeit und dem Sicherheitszuschlag. Bei der Heissluftsterilisation chirurgischer Instrumente darf die Solltemperatur von 180 ° C aus Gründen der Sterilisiersicherheit nicht unterschritten werden. Bei der Gassterilisation, die für thermolabile Medizinprodukte eingesetzt wird, unterscheidet man zwischen der Ethylenoxid- und der Formaldehyd-Sterilisation. Bei der Ethylenoxid-Sterilisation liegt der Temperaturbereich zwischen 37 ° C und 60 ° C. Bei der Formaldehyd-Sterilisation ist der optimale Temperaturbereich zwischen 60 ° C und 70 ° C bei einer üblichen Expositionszeit von 1 Stunde.

Vereinigung der Hygienefachkräfte der Bundesrepublik Deutschland e. V. Vertritt die Berufsinteressen der Hygienefachkräfte sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.

Kleinste Krankheitserreger. Sie sind nicht eigenständig lebensfähig, sondern benötigen dazu fremde Wirtszellen. Sie bestehen aus dem notwendigen Träger der Erbinformation (Nukleinsäuresequenz), der durch einen Proteinmantel und ggf. durch eine zusätzliche lipidhaltige Hülle umgeben ist.

Hemmung der Vermehrungsfähigkeit von Viren (v. a. zur Herstellung von Plasmaderivaten und Impfstoffen).

Ausschalten einer Viruskontamination, z. B. durch geeignete chemische Desinfektionsmittel.

Bewirkt eine vollständige bzw. dauerhafte Virusinaktivierung.

Krankenhauswäsche sollte grundsätzlich durch Wäschedesinfektion mit chemischen Mitteln oder die chemothermische Wäschedesinfektion desinfiziert werden.